Über die Relevanz der Phantasie

Erinnerst Du Dich noch daran, wie Du Dich vielleicht als Kind noch Tagträumen hingeben konntest? Welch wundervolle Abenteuer Du in Welten erleben konntest die Du geschaffen und gestaltet hast? Wie viele Menschen bewahren sich diese Tagträume und Phantasie wenn sie erwachsen geworden sind?
Elfen, Trolle, Drachen und so viele Geschöpfe mehr, die den Menschen bereits seit so vielen Generationen begleiten. Und es scheint mittlerweile auch durchaus im Erwachsenenalter akzeptiert zu werden, wenn man sich so umschaut. Neben vielen Spielen gibt es aber beispielsweise auch noch immer Bücher, welche zu solchen Phantasiereisen einladen.
Eines davon durfte ich bereits vor Erscheinen im Zuge einer Buchreise lesen. Veranstaltet wird diese von pandas_buchreise. Das Buch selbst schrieb Nadja Losbohm.
Und nun freue ich mich darauf, es vorstellen zu können 🙂

Dieses Buch beginnt mit einer Rahmengeschichte von einem Geschwisterpaar. Da draußen eisiger und todbringender Winter herrscht, müssen sich Prinzessin Laoghaire und Prinz Anrai im Schloß der königlichen Eltern beschäftigen. Während eines Versteckspiels gelangen sie in ein bis dahin verschlossenes Turmzimmer. Dort werden sie zunächst von einem zimmerumschließenden Wandgemälde überwältigt. Dieses scheint eine Geschichte darzustellen. Und eben jene Geschichte will erzählt werden – von Laoghaire und Anrai.
Nun beginnen die Geschwister abwechselnd diese Geschichte zu erzählen, in der beide ihre Version und Gedanken zu ihrem Abschnitt auf wundervoll unterschiedliche und charmante Art zum Ausdruck zu bringen. Dort gibt es geflügelte Wesen, Schmetterlingen gleich, welche sich alsbald in Kämpfen untereinander befinden. Unsere Hauptfigur, Imogen, verliert dabei sogar auf tragische Weise ihre Flügel und sucht nun mit zwei neu gefundenen Weggefährten eine Möglichkeit der Wiedergutmachung. Wir treffen auf eine Königin, tapfere Kriegerinnen und lernen immer mehr von dieser bis dahin verborgenen Welt kennen. Wir dürfen das Aufeinandertreffen eines schrulligen Menschen (und sein sogenanntes notwendiges Übel – seinen Partner) auf wortgewandte kriegerische Schmetterlingsfrauen erleben. Wir begegnen auch Tieren, welche zunächst scheinbar vertraut sind, es dann aber doch nicht sind. Eine wundervoll charismatisch erzählte Geschichte aus der Sicht der Kinder. Natürlich darf der ein oder andere empörte Einspruch nicht fehlen, wenn der jeweils andere gerade erzählt – aber stets sympathisch neckisch.

Gerade der Aspekt der Wandmalerei und dem damit einhergehenden Ersinnen von Geschichten erinnert mich an viele Momente in meiner Kindheit. In denen sah ich die gar wildesten Phantasiewesen auf den mit Raufaser verputzten Wänden in meinem Zimmer. 🙂
Phantasie spielt in unserer Welt nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie ist mitunter auch eine Art Zuflucht. Ein Pausenraum in der Wirklichkeit, von der jeder hin und wieder mal eine Auszeit nehmen sollte. Sie hilft uns, gestärkt in diese Realität zurückzukehren. man sollte diese Momente genießen und wertschätzen, in denen keine physikalischen Regeln zwingend vorherrschen. Man kann alles und überall sein. So viele unendliche Möglichkeiten. Darüber hinaus beflügelt die Phantasie auf wundervolle Art die eigene Kreativität und erweitert den Horizont. Und dies ist nicht nur für Kinder wichtig!
Doch wie es so oft ist – man sollte es bewußt erleben. Man sollte sich zwar kurzzeitig die Erlaubnis geben, sich der Phantasie hinzugeben, nur gänzlich verlieren sollte man sich nicht in ihr. Ab und zu muß man den Pausenraum leider auch verlassen – und sollte in diesem Sinne auch wissen, wie. 😉 Aber davon abgesehen: Phantasiert mal wieder mehr! Erspinnt euch doch bewußt auch mal wieder die wildesten Dinge um euch herum! Was wäre, wenn Dir beim nächsten Spaziergang eine Schwester von Imogen begegnet? Wärst Du offen für unvorhergesehene und Dir bis dahin unbekannte Vorkommnisse?

Mein Fazit zu den Butterfly Tales ist auf jeden Fall positiv: Ein sympathisches Werk der Phantasie für den Pausenraum. 🙂

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